Kein Mensch weiß, wer ihr wirklich seid und was euer Auftrag ist. Wenn ich euch begegne steht ihr in der Regel wie hilflos in der Gegend rum und seht aus wie die Übriggebliebenen im toys-r-us-Rentnerparadies (wie bei IKEA, nur andersrum). Meistens führt ihr irgendwelche Accesoirs mit: eine leere Ledertasche, einige halbvolle Plastiktüten oder einen siffigen Flocati, der aussieht, als hätte er den Kochwaschgang ohne Oxy-Cleaner aber mit nachfolgender, zweistündiger Fahrt im Kondenstrockner hinter sich und dem nur ein sehr blinder oder mitleidiger Biologe das Gattungsattribut Hund zuerkennen würde.
Seid ihr in geheimer Mission unterwegs für den Mossad, die CIA oder Putins Kumpel? Seid ihr Aliens und wartet auf ein R-Gespräch von zuhause bzw. auf den nächsten Vogonen-Kreuzer? Was und wer ihr auch seid, bitte, stellt euch woanders hin. Immer steht ihr an grünen Ampeln oder an Zebrastreifen. Bewegungslos! Dramatische Bremsorgien vor euren Füssen, weil der alltagsgestreßte Autofahrer im letzten Moment doch mit spontaner Bewegung rechnet. Verzweifelte Gutmenschen lächeln euch debil an und winken, um euch irgendwie klarzumachen, daß sie euch ganz bestimmt nicht übermangeln, wenn ihr jetzt die Fahrbahn quert, während der fließende Verkehr eben genau dies nicht mehr tut. Ihr wollt doch gar nicht über die Strasse, also steht einfach woanders rum. Geht 5 Meter zurück und alles ist gut. Wir können ohne Angst um euch und Streß für uns weiterfahren. Aber vielleicht ist das ja euer Auftrag? Seid ihr die fleischgewordene Ergänzung zu terroristischen Bodenwellen und sinnentleerten Kreisverkehren, die den geplagten Automobilisten in den Öffentlichen Personennahverkehr pressen sollen? Dann sei euch eins gesagt: Laßt euch nicht vom ADAC erwischen!

Rentner-Count: drei grenz-geriatrische Verkehrsstopper in ca. 14 Stunden (inkl. der sonntäglichen Nacht) davon zwei innerhalb von 1 Minute auf einer Strecke von 20 Metern.